UND DIE SONNE KÜSST MEINE ZEHEN
Ich zelebriere diesen späten Morgen nach einer Nachtschicht.
Ein Frühlingsmorgen, den man einfach feiern muss.
Ein reifer, ein satter Morgen, nicht wie diese normalen, quirligen, geschäftigen, jungen, aus denen erst noch etwas werden muß. Dieser Morgen ist fertig. Dieser Morgen ist perfekt.
Frühstück im Freien, das erste in diesem Jahr - ein Festmahl, wie schwere Seide fühlt sich das an, wie Brokat auf unruhigen Nächten... so etwas gibt es erst und ausschließlich ab 14 Uhr auf meinem Planeten.
Leichter, lauer Wind fährt ganz nebenbei durch mein ungekämmtes Haar, ein Gruß. So liebtest du mich am meisten, so mit all diesen Spuren der Nacht. Nur ich und ich und ich.
Die Sonne, die gerade noch zögernd um die Ecke schaute, steht nun schon mitten auf meiner Terrasse, so als wolle sie sich vergewissern, dass ich auch schon hier bin. Wäre ich es nicht, hätte sie mir unmissverständlich bedeutet, dass man innerhalb zweier Jahre auch hier ruhig einmal die Fenster putzen könnte. Aber sie sieht mich, sie küsst mich, sie versucht breit und golden, mir mit ihren glühenden Fingern die Augen zu schließen. Lachend wehre ich mich, hole meine Sonnenbrille und eines meiner neuen Bücher.
Ein Buch, wie ein Strudel, alles verschlingend, auf eine Weise, die ich nur mit meinem Gefühl beschreiben kann ‘Liebeskummer‘, nein eher ‘liebeskrank‘. Nahezu jedes Wort scheint aus meinem Herzen gerissen und die Wunden klaffen, weil diese wunderbaren Bilder von einem anderen gemalt wurden. Weil diese Zeilen, Zeilen wie Romane, von einer Tiefe sind, in der man tatsächlich ertrinken kann.
Ich lasse mich mitziehen, kreise genießend und neidvoll gleichermaßen und beschließe, dass dieses Buch für mich geschrieben wurde.
So steht es zumindest in der Widmung "Für P., die vergeßlich ist.". Das passt sogar und es versöhnt mich.
Am Ende dieses Strudels findet sich eine Tasse kalten Kaffees, warmer Orangensaft, ein trockenes Brötchen und zerlaufene Butter, in der inzwischen Ameisen baden und ein knurrender Magen.
Ich gehe ins Zimmer, teile der Welt meinen seligen Schmerz mit und gehe danach wieder in die Sonne. Alles heute unwichtige stehen und liegen lassend, lese noch mal und noch mal und noch mal und lasse mir in Ermangelung von Fischen von der Sonne die Zehen küssen.
Aber nun zu dir, Ference! Ist dir klar, was du mir da angetan hast?
Und ich danke dir sogar noch dafür!
Ein Frühlingsmorgen, den man einfach feiern muss.
Ein reifer, ein satter Morgen, nicht wie diese normalen, quirligen, geschäftigen, jungen, aus denen erst noch etwas werden muß. Dieser Morgen ist fertig. Dieser Morgen ist perfekt.
Frühstück im Freien, das erste in diesem Jahr - ein Festmahl, wie schwere Seide fühlt sich das an, wie Brokat auf unruhigen Nächten... so etwas gibt es erst und ausschließlich ab 14 Uhr auf meinem Planeten.
Leichter, lauer Wind fährt ganz nebenbei durch mein ungekämmtes Haar, ein Gruß. So liebtest du mich am meisten, so mit all diesen Spuren der Nacht. Nur ich und ich und ich.
Die Sonne, die gerade noch zögernd um die Ecke schaute, steht nun schon mitten auf meiner Terrasse, so als wolle sie sich vergewissern, dass ich auch schon hier bin. Wäre ich es nicht, hätte sie mir unmissverständlich bedeutet, dass man innerhalb zweier Jahre auch hier ruhig einmal die Fenster putzen könnte. Aber sie sieht mich, sie küsst mich, sie versucht breit und golden, mir mit ihren glühenden Fingern die Augen zu schließen. Lachend wehre ich mich, hole meine Sonnenbrille und eines meiner neuen Bücher.
Ein Buch, wie ein Strudel, alles verschlingend, auf eine Weise, die ich nur mit meinem Gefühl beschreiben kann ‘Liebeskummer‘, nein eher ‘liebeskrank‘. Nahezu jedes Wort scheint aus meinem Herzen gerissen und die Wunden klaffen, weil diese wunderbaren Bilder von einem anderen gemalt wurden. Weil diese Zeilen, Zeilen wie Romane, von einer Tiefe sind, in der man tatsächlich ertrinken kann.
Ich lasse mich mitziehen, kreise genießend und neidvoll gleichermaßen und beschließe, dass dieses Buch für mich geschrieben wurde.
So steht es zumindest in der Widmung "Für P., die vergeßlich ist.". Das passt sogar und es versöhnt mich.
Am Ende dieses Strudels findet sich eine Tasse kalten Kaffees, warmer Orangensaft, ein trockenes Brötchen und zerlaufene Butter, in der inzwischen Ameisen baden und ein knurrender Magen.
Ich gehe ins Zimmer, teile der Welt meinen seligen Schmerz mit und gehe danach wieder in die Sonne. Alles heute unwichtige stehen und liegen lassend, lese noch mal und noch mal und noch mal und lasse mir in Ermangelung von Fischen von der Sonne die Zehen küssen.
Aber nun zu dir, Ference! Ist dir klar, was du mir da angetan hast?
Und ich danke dir sogar noch dafür!
Luna in flagranti - 16. Apr, 17:12