vielen dank für deinen brief. in briefen seine gedanken schweifen lassen ... wie oft machen wir das noch in unserer schnelllebigen, hektischen zeit? die wirklichkeiten ändern sich ständig, und das wirkt sich in allen bereichen menschlichen wirkens aus. weder im beruf noch privat kann man es sich so recht gemütlich machen. ständig muss man sich fragen, ob man den anforderungen noch genügt. der leistungsdruck macht uns kurzsichtig. emotionen veröden, weil sie hinderlich sind. menschen bekommen harte herzen. man schaut lieber weg, als sich mit unangenehmen lebensfragen und ängsten zu beschäftigen. man lügt, weil alle lügen. nein, ich glaube, das ist nicht nur ein thema unserer zeit sondern ein ewiges thema der menschen auf diesem erdball.
wir werden von macht, konsum und geld geblendet und verlieren beiläufig unser soziales gewissen. auch unser gefühl für gerechtigkeit. ich erlebe das leben, als müßte ich fähigkeiten, die ich ehemals unwillkürlich besaß, mir langsam selbst bewußt zurückerobern muß, weil sie in den familien, schulen und im studium zu wenig gefördert und besprochen werden ... ich komme als fertiger mensch auf die welt und verliere ... bis ich durch selbstständiges denken langsam und sehr mühevoll meine verbindungen zu welt und natur wiederentdecke. vieleicht zu spät ... ich wünschte, ich hätte in der schule weniger formeln und vokabeln gelernt, dafür mehr über uns menschen selbst und die natur, die alles hervorbringt.
warum gibt es keinen weg zwischen den religiösen traditionen und dem naturwissenschaftlich-materialistischen weltbild? ich fühle mich weder im einen noch im anderen zuhause. die religionen sind mir zu dogmatisch und traditionsbehaftet, und die naturwissenschaften sind mir zu weit weg von der emotionalen ebene menschlichen erlebens. es bleibt mir also nur übrig, irgendwie selbst einen weg zu finden, wie ich moral und ethik für mich beseele. immer wieder stoße ich dabei auf dicke wände, gegen die ich vergeblich anrenne (trotz dickkopfs): wände aus bürokratismus, spießertum, kleingeistigkeit, wände aus gewalt und menschenverachtung.
ich könnte es mir einfacher machen, indem ich ohne große "gedankenkramereien" mein leben privat und beruflich fristete. aber - teufel nochmal! ich kann nicht anders, als scheußliche fragen zu stellen ... und ich habe keine antworten; nur glaube ich, dass wir uns die fragerei nicht sparen sollten, wenn wir wirklich die welt, in der wir leben, für alle menschlicher gestalten - na ja, und unser eigenes leben nicht nur als marionetten verbringen wollen.
Wegschauen, Lügen - als Ursache und Wirkung von/für die sich wandelnde Wirklichkeiten (Wirkung und Wirklichkeit mit einem Wortstamm ... sicher kein Zufall).
Schade, dass es nicht anders ist, dass man selbst nicht mehr und nicht mehr(ere) etwas dafür tun, dass Hinschauen und Ansprechen zur Triebfeder der Verwirklichung dessen ist, was sich letztlich alle wünschen ...
Vielleicht ist es ja schon ein kleines Stück auf diesem Weg, seinem Gefühl zu folgen, seinen eigenen ehrlichen Maßstäben und Gesetzen, ohne Scheu und auch die eigene Fehler auf dem Weg dahin zu sehen, einzusehen - als Handlungsimpuls für Richtungsänderung, nicht als Makel.
Den Grübelgott schicke ich dir erst einmal zurück ... ich muß jetzt zur Arbeit.
Liebe Grüße von der Luna
ich fuhr bis jetzt ganz gut, wenn ich auf mein "gewissen" hörte - leider nicht so ganz einfach, weil da auf der anderen seite mächte wie opportunismus, feigheit und angst wirken. es ist schon ein fortschritt, wenn man einfach ehrlich zu sich selbst ist.
hast du zur zeit auch nachtdienst? hoffentlich keinen stress?
alles gute für die nacht.
Grüß dich bon, "Gewissen" ... wieder so ein Reizwort. Ich glaube auch man hätte in der Tat wesentlich weniger Probleme damit, wenn man sich selbst gegenüber ehrlicher wäre ... jeder ...
Und ja, ich schichte die Nächte und ob stressfrei, das weiß ich immer erst, wenn ich morgens im Bett liege. Wir wünschen uns keine ruhige Schicht, wir wünschen einen schönen Feierabend und ein vielfaches "Schlaf schön ..." Das hört sich gut an und birgt weniger Gefahr, dass was schief läuft ... aber was erzähl ich da ... das weißt du ja wohl selbst am besten.
LG von der luna
machte ich schon einige sitten in der pflege, speziell im nachtdienst, mit. vollmond ist ja wohl nicht.
erstens anders, zweitens als man denkt.
hauptsache es bricht kein feuer aus.
oder ein erdbeben ...
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Zuletzt aktualisiert: 26. Jul, 09:11
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hallo luna,
wir werden von macht, konsum und geld geblendet und verlieren beiläufig unser soziales gewissen. auch unser gefühl für gerechtigkeit. ich erlebe das leben, als müßte ich fähigkeiten, die ich ehemals unwillkürlich besaß, mir langsam selbst bewußt zurückerobern muß, weil sie in den familien, schulen und im studium zu wenig gefördert und besprochen werden ... ich komme als fertiger mensch auf die welt und verliere ... bis ich durch selbstständiges denken langsam und sehr mühevoll meine verbindungen zu welt und natur wiederentdecke. vieleicht zu spät ... ich wünschte, ich hätte in der schule weniger formeln und vokabeln gelernt, dafür mehr über uns menschen selbst und die natur, die alles hervorbringt.
warum gibt es keinen weg zwischen den religiösen traditionen und dem naturwissenschaftlich-materialistischen weltbild? ich fühle mich weder im einen noch im anderen zuhause. die religionen sind mir zu dogmatisch und traditionsbehaftet, und die naturwissenschaften sind mir zu weit weg von der emotionalen ebene menschlichen erlebens. es bleibt mir also nur übrig, irgendwie selbst einen weg zu finden, wie ich moral und ethik für mich beseele. immer wieder stoße ich dabei auf dicke wände, gegen die ich vergeblich anrenne (trotz dickkopfs): wände aus bürokratismus, spießertum, kleingeistigkeit, wände aus gewalt und menschenverachtung.
ich könnte es mir einfacher machen, indem ich ohne große "gedankenkramereien" mein leben privat und beruflich fristete. aber - teufel nochmal! ich kann nicht anders, als scheußliche fragen zu stellen ... und ich habe keine antworten; nur glaube ich, dass wir uns die fragerei nicht sparen sollten, wenn wir wirklich die welt, in der wir leben, für alle menschlicher gestalten - na ja, und unser eigenes leben nicht nur als marionetten verbringen wollen.
oh heiliger grübelgott, geb mir ruhe!
für heute.
lieben gruß
bon.
Schade, dass es nicht anders ist, dass man selbst nicht mehr und nicht mehr(ere) etwas dafür tun, dass Hinschauen und Ansprechen zur Triebfeder der Verwirklichung dessen ist, was sich letztlich alle wünschen ...
Vielleicht ist es ja schon ein kleines Stück auf diesem Weg, seinem Gefühl zu folgen, seinen eigenen ehrlichen Maßstäben und Gesetzen, ohne Scheu und auch die eigene Fehler auf dem Weg dahin zu sehen, einzusehen - als Handlungsimpuls für Richtungsänderung, nicht als Makel.
Den Grübelgott schicke ich dir erst einmal zurück ... ich muß jetzt zur Arbeit.
Liebe Grüße von der Luna
hallo luna,
hast du zur zeit auch nachtdienst? hoffentlich keinen stress?
alles gute für die nacht.
bon.
Und ja, ich schichte die Nächte und ob stressfrei, das weiß ich immer erst, wenn ich morgens im Bett liege. Wir wünschen uns keine ruhige Schicht, wir wünschen einen schönen Feierabend und ein vielfaches "Schlaf schön ..." Das hört sich gut an und birgt weniger Gefahr, dass was schief läuft ... aber was erzähl ich da ... das weißt du ja wohl selbst am besten.
LG von der luna
in 20 jahren
erstens anders, zweitens als man denkt.
hauptsache es bricht kein feuer aus.
oder ein erdbeben ...
ich will nicht alles erleben, was möglich ist.
gruß
bon.