MUTTERTAG
Das Muttertagsgeschenk
Teil 1 einer wahren Begebenheit
14. Mai 2006
Elf Uhr fünfunddreißig.
B. N. hat Waschtag und befand sich bereits im vierten oder fünften Spülgang, als ich mich mit Schrammelchen, meinem Polo in Bewegung setzte. Richtung Norden. Vereinzelte dicke Tropfen schlossen sich hinter Helmstedt zu gleichmäßigem beständigen Nieselregen zusammen. Dennoch - ich widerstand den eindringlichen Versuchen des Wetterberichtsprechers im Radio, der mich eisheilig und stürmisch mit regennassen Worten zum Umkehren überreden wollte ... Nein, ich habe nicht Nerven, Zeit und den teuren Rotwein umsonst einer Packorgie geopfert. Jetzt will ich meine Belohnung - ich will Sonne, ich will Ostsee, ich will Urlaub mit meinen Freunden und ich will von vereinzelten Bodenfrösten gar nichts wissen. ... Ein paar Sonnenstrahlen werden doch wohl drin sein - nur, um im diesjährigen tristen Frühlings-Farb-und-Wasser-Einerlei zu wissen, wo oben und unten ist am Meer!
Während ich meinen wetterlaunigen Gedanken nachhing, rutschte ich unversehens ins nächste Thema, genauso wenig berechenbar wie Petrus - meine erste Autorenlesung am Urlaubsort. Im Geiste ging ich alle Punkte durch, erfand und bewältigte jede überhaupt mögliche Panne und bemerkte dabei kaum, dass Schrammelchen immer langsamer wurde.
Panne? Wimpernschwarz verträumte Blicke huschten über die grün leuchtenden Lämpchen auf der Anzeige ....
Kein Rot zu sehen! Erleichtertes Aufatmen!
Nicht einmal die Tankanzeige! -
Der Zeiger stand sogar vor dem roten Bereich.
Allerdings LINKS davor!
Ich spürte förmlich meine Augäpfel hervortreten - die Tankanzeige!
Nein, es war kein plötzliches Unglück, es bahnte sich bereits vor meiner Haustür an, als ich den halb leeren zu einem halb vollen Tank erhöhte.
Normalerweise wäre ich mit dieser Kraftstoffmenge problemlos bis Potsdam gekommen. Normalerweise ...
Was ich nicht bedachte - bei 160km/h Durchschnittsreise- geschwindigkeit hocken die Endorphine freudig quietschend an der Windschutzscheibe und der Blick auf Mess- und Kontrollinstrumente entfällt zu Gunsten der vorbeirasenden Autobahnlandschaft. Durch Tempo und Ballast wurde mein Schrammelchen unbemerkt gefräßig wie ein Großer ...
Langsam normalisierten sich meine Hirnfunktionen. Ich klemmte mich in den Windschatten eines LKWs und schaffte es so bis zur Ausfahrt Brandenburg-Belzig.
Schaffte es - fast,
denn unmittelbar vor dem blauen Schild mit den drei weißen Balken, welches mich auf die direkt folgende Möglichkeit hinwies, in Kürze die Autobahn zu verlassen zu können, röchelte es seinen letzten guten Willen aus ...
Teil 1 einer wahren Begebenheit
14. Mai 2006
Elf Uhr fünfunddreißig.
B. N. hat Waschtag und befand sich bereits im vierten oder fünften Spülgang, als ich mich mit Schrammelchen, meinem Polo in Bewegung setzte. Richtung Norden. Vereinzelte dicke Tropfen schlossen sich hinter Helmstedt zu gleichmäßigem beständigen Nieselregen zusammen. Dennoch - ich widerstand den eindringlichen Versuchen des Wetterberichtsprechers im Radio, der mich eisheilig und stürmisch mit regennassen Worten zum Umkehren überreden wollte ... Nein, ich habe nicht Nerven, Zeit und den teuren Rotwein umsonst einer Packorgie geopfert. Jetzt will ich meine Belohnung - ich will Sonne, ich will Ostsee, ich will Urlaub mit meinen Freunden und ich will von vereinzelten Bodenfrösten gar nichts wissen. ... Ein paar Sonnenstrahlen werden doch wohl drin sein - nur, um im diesjährigen tristen Frühlings-Farb-und-Wasser-Einerlei zu wissen, wo oben und unten ist am Meer!
Während ich meinen wetterlaunigen Gedanken nachhing, rutschte ich unversehens ins nächste Thema, genauso wenig berechenbar wie Petrus - meine erste Autorenlesung am Urlaubsort. Im Geiste ging ich alle Punkte durch, erfand und bewältigte jede überhaupt mögliche Panne und bemerkte dabei kaum, dass Schrammelchen immer langsamer wurde.
Panne? Wimpernschwarz verträumte Blicke huschten über die grün leuchtenden Lämpchen auf der Anzeige ....
Kein Rot zu sehen! Erleichtertes Aufatmen!
Nicht einmal die Tankanzeige! -
Der Zeiger stand sogar vor dem roten Bereich.
Allerdings LINKS davor!
Ich spürte förmlich meine Augäpfel hervortreten - die Tankanzeige!
Nein, es war kein plötzliches Unglück, es bahnte sich bereits vor meiner Haustür an, als ich den halb leeren zu einem halb vollen Tank erhöhte.
Normalerweise wäre ich mit dieser Kraftstoffmenge problemlos bis Potsdam gekommen. Normalerweise ...
Was ich nicht bedachte - bei 160km/h Durchschnittsreise- geschwindigkeit hocken die Endorphine freudig quietschend an der Windschutzscheibe und der Blick auf Mess- und Kontrollinstrumente entfällt zu Gunsten der vorbeirasenden Autobahnlandschaft. Durch Tempo und Ballast wurde mein Schrammelchen unbemerkt gefräßig wie ein Großer ...
Langsam normalisierten sich meine Hirnfunktionen. Ich klemmte mich in den Windschatten eines LKWs und schaffte es so bis zur Ausfahrt Brandenburg-Belzig.
Schaffte es - fast,
denn unmittelbar vor dem blauen Schild mit den drei weißen Balken, welches mich auf die direkt folgende Möglichkeit hinwies, in Kürze die Autobahn zu verlassen zu können, röchelte es seinen letzten guten Willen aus ...
Luna in flagranti - 31. Mai, 16:20
lies noch mal, Bolle!
Davon abgesehen ... die LKWs können auch ganz schön schnell fahren, bergab!
Dein Schrammelchen (schöner Name)