Wer bin ich?
Regen webt einen Schleier aus feinen Fäden und legt ihn über die Rotbuche. Über den Kirschbaum. Über den benachbarten Garten. Über die dahinter liegenden Felder. Taucht den Morgen in milchige Farben. Nur eine gelbe Rosenknospe vor meinem Fenster hebt sich ab, zeigt mir ihre Lust, sich mit dem nächsten Sonnenstrahl zu messen. Der Rotdorn sieht neidisch zu. Er wurde im letzten Jahr zu sehr gestutzt. Am geöffneten Fenster folge ich träumend der Regenmelodie, die zweite Stimme übernimmt ein gefiederter Solist. Mein Kaffee wird kalt ...
Langes, aufdringliches Klingeln an der Haustür lässt mich aus meinen Träumen stürzen. Draußen posiert mit einem Vertreterkoffer ein geschniegelter unsympathischer Herr. "Wer sind Sie denn jetzt", empfängt er mich, kaum, dass ich ihm geöffnet habe. "Ich weiß nicht" entgegne ich fast ehrlich, "bei wem haben Sie denn geklingelt?" Ich werde ungeduldig und schließe die Tür vor soviel Verkaufsungeschick. Im Hintergrund kichert meine Nachbarin. Nasshaarig und im Bademantel hat sie belustigt das Haustürgespräch belauscht. Ich berichte ihr noch schnell das Neueste aus ihrer Nachbarwohnung und ich meine in ihren Augen gesehen zu haben, dass sie hin und wieder auch glaubt, dass ich nicht weiß, wer ich bin. Wir beenden lachend die Session. Die Türen schließen sich hinter uns.
Sanft entledigt der Regen sich seiner feuchten Schleier, vorsichtig, um dem jungen Frühling nicht zu schaden, der in meinem Garten schlummert zwischen all dem frischen Grün und Weiß und Gelb und Rot ... Satie passt gut dazu denke ich, lehne mich weit aus dem Fenster und suche den Anschluß an meine Träume.
Und immer wieder schleicht sich eine Frage dazwischen – Wer bin ich?
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Langes, aufdringliches Klingeln an der Haustür lässt mich aus meinen Träumen stürzen. Draußen posiert mit einem Vertreterkoffer ein geschniegelter unsympathischer Herr. "Wer sind Sie denn jetzt", empfängt er mich, kaum, dass ich ihm geöffnet habe. "Ich weiß nicht" entgegne ich fast ehrlich, "bei wem haben Sie denn geklingelt?" Ich werde ungeduldig und schließe die Tür vor soviel Verkaufsungeschick. Im Hintergrund kichert meine Nachbarin. Nasshaarig und im Bademantel hat sie belustigt das Haustürgespräch belauscht. Ich berichte ihr noch schnell das Neueste aus ihrer Nachbarwohnung und ich meine in ihren Augen gesehen zu haben, dass sie hin und wieder auch glaubt, dass ich nicht weiß, wer ich bin. Wir beenden lachend die Session. Die Türen schließen sich hinter uns.
Sanft entledigt der Regen sich seiner feuchten Schleier, vorsichtig, um dem jungen Frühling nicht zu schaden, der in meinem Garten schlummert zwischen all dem frischen Grün und Weiß und Gelb und Rot ... Satie passt gut dazu denke ich, lehne mich weit aus dem Fenster und suche den Anschluß an meine Träume.
Und immer wieder schleicht sich eine Frage dazwischen – Wer bin ich?
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Luna in flagranti - 16. Mai, 21:54