MUTTERTAG
Das Muttertagsgeschenk
Teil 2 einer wahren Begebenheit
Dreizehn Uhr fünfundvierzig.
Immer noch guter Laune, keine Spur von Mißmut oder Verzweiflung. Über meine Dusseligkeit grinsend, stellte ich mich auf den Standstreifen, nahm mein Handy - Ladebereichsanzeige halb voll ....und rief meine Tochter in P. an. Das passt, dachte ich, wir feiern zusammen Muttertag!
Ich, lachend: Hallo, hier ist die Mama!
Tochter, noch verschlafen: Ja, ich sehe ...
Ich: Hast du schon ein Muttertagsgeschenk für mich?
Tochter: Hä?
Ich: Gut, ich wünsche mir 5 Liter Benzin.
Tochter: ?
Ich: inklusive Verpackung.
Tochter: ?
Ich: und Anlieferung ...
Tochter - Ruhe! Schweigen! Hörbares Atmen: Du bist liegen geblieben!?
Ich, fröhlich: ja
Tochter: auf der Autobahn?
Ich: jaa
Tochter: und hast keinen Sprit mehr!?
Ich: zustimmendes, schuldbewußtes Summen mmmmm
Tochter, inbrünstig schnaufend: Mensch Mutttti!
Nachdem alle organisatorischen Dinge besprochen, flötete mir mein Kind ins Ohr:
Es wird aber wohl noch ein Stündchen dauern, bis ich da bin .... Ich muß noch schnell ins Bad, dann zur Tankstelle ...
Ich unterbrach den plötzlichen Redefluß, die Ladeanzeige des Handys ... halb LEER.
Ich lehnte mich beruhigt zurück, schloß die Augen. Links neben mir rauschte der Wochenendverkehr auf der Autobahn vorbei. Warten kann ich gut.
In das unregelmäßige Schaukeln des Autos meldete sich meine innere Stimme, eine wachsame Stimme: Anstatt zu schlafen, solltest du dir lieber eine gute Erklärung für deinen inoffiziellen Parkplatz einfallen lassen. Ich suchte, fand nichts Originelles und blieb bei der Wahrheit, welche ich nach ein paar Korrekturen an Make-up und Outfit blond vortragen würde, so es Not täte.
Es tat nicht Not, die Autobahnpolizei feierte Muttertag.
Langsam aufkommende Langeweile beschloss ich, sinnvoll zu bekämpfen - ich legte die erste von ca. zehn CD’s ein. "Der Schwarm", knapp tausend Buchseiten, vorgelesen für auf der Autobahn liegen gebliebene Mütter. In den ruhigen Fluß der Stimme des Vorlesers mischte sich nur das Tickern der Warnblinkanlage.
Dann - plötzlich Ruhe! Schreck! Wut! Nun geht auch noch das Radio kaputt, schoß es mir durch den Kopf. Gleich hinterher schoß ein Gedankenblitz, der mir beschwichtigend das Ende der ersten CD verkündete, ich schob die nächste in den Schlitz ...
Teil 2 einer wahren Begebenheit
Dreizehn Uhr fünfundvierzig.
Immer noch guter Laune, keine Spur von Mißmut oder Verzweiflung. Über meine Dusseligkeit grinsend, stellte ich mich auf den Standstreifen, nahm mein Handy - Ladebereichsanzeige halb voll ....und rief meine Tochter in P. an. Das passt, dachte ich, wir feiern zusammen Muttertag!
Ich, lachend: Hallo, hier ist die Mama!
Tochter, noch verschlafen: Ja, ich sehe ...
Ich: Hast du schon ein Muttertagsgeschenk für mich?
Tochter: Hä?
Ich: Gut, ich wünsche mir 5 Liter Benzin.
Tochter: ?
Ich: inklusive Verpackung.
Tochter: ?
Ich: und Anlieferung ...
Tochter - Ruhe! Schweigen! Hörbares Atmen: Du bist liegen geblieben!?
Ich, fröhlich: ja
Tochter: auf der Autobahn?
Ich: jaa
Tochter: und hast keinen Sprit mehr!?
Ich: zustimmendes, schuldbewußtes Summen mmmmm
Tochter, inbrünstig schnaufend: Mensch Mutttti!
Nachdem alle organisatorischen Dinge besprochen, flötete mir mein Kind ins Ohr:
Es wird aber wohl noch ein Stündchen dauern, bis ich da bin .... Ich muß noch schnell ins Bad, dann zur Tankstelle ...
Ich unterbrach den plötzlichen Redefluß, die Ladeanzeige des Handys ... halb LEER.
Ich lehnte mich beruhigt zurück, schloß die Augen. Links neben mir rauschte der Wochenendverkehr auf der Autobahn vorbei. Warten kann ich gut.
In das unregelmäßige Schaukeln des Autos meldete sich meine innere Stimme, eine wachsame Stimme: Anstatt zu schlafen, solltest du dir lieber eine gute Erklärung für deinen inoffiziellen Parkplatz einfallen lassen. Ich suchte, fand nichts Originelles und blieb bei der Wahrheit, welche ich nach ein paar Korrekturen an Make-up und Outfit blond vortragen würde, so es Not täte.
Es tat nicht Not, die Autobahnpolizei feierte Muttertag.
Langsam aufkommende Langeweile beschloss ich, sinnvoll zu bekämpfen - ich legte die erste von ca. zehn CD’s ein. "Der Schwarm", knapp tausend Buchseiten, vorgelesen für auf der Autobahn liegen gebliebene Mütter. In den ruhigen Fluß der Stimme des Vorlesers mischte sich nur das Tickern der Warnblinkanlage.
Dann - plötzlich Ruhe! Schreck! Wut! Nun geht auch noch das Radio kaputt, schoß es mir durch den Kopf. Gleich hinterher schoß ein Gedankenblitz, der mir beschwichtigend das Ende der ersten CD verkündete, ich schob die nächste in den Schlitz ...
Luna in flagranti - 1. Jun, 00:08